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Sommerfestival 2016
Sommerfestival 2016

Die Nutzung öffentlicher Plätze und Flächen erfordert Platznutzungskonzepte, die die verschiedenen Interessen der gesellschaftlichen Akteure in Einklang bringen. Bereits in den neunziger Jahren wurde an ersten Konzepten dieser Art mitgearbeitet. Ziel muss es sein, die besondere Bedeutung des Ortes und seine Traditionen zu würdigen. In allen Bereichen gilt es zudem, entsprechende Veranstaltungsrichtlinien zu entwerfen, die sich der Besonderheit des Ortes und der einmaligen Kulturlandschaft verpflichtet fühlen. In den letzten Jahren gab es auch angesichts der Love-Parade Katastrophe in Duisburg ein Umdenken in den Behörden zum Grundsatz „Weniger ist mehr“ und vor allem „Mehr beherrschbar“. Dazu zählt auch das sog. Glasflaschenverbot, was mittlerweile alle Beteiligten begrüßen. Zudem hat die Festlegung von Qualitätskriterien im Rahmen von Ausschreibungsverfahren zur Vergabe der Weihnachtsmärkte das Niveau flächendeckend angehoben. Weniger ist mehr bedeutet auch, der Kunst als Darbietung im Öffentlichen Raum mehr Platz zu geben. Wie dies funktionieren kann, hat das Sommerfestival 2016 gezeigt. Der Magie des Balletts an der Rathausfassade konnte sich niemand entziehen, ebenso der Schauspielkunst der Theaterbühne auf dem Günter Wand Platz. In Kontakt steht die Bürgergemeinschaft mit den Veranstaltern der Passagen, um parallel zur Möbelmesse auch die Altstadt als Anlaufstation einzubeziehen. Im Jahr 2018 konnte die Bürgergemeinschaft in zahlreichen Gesprächen mit der Politik und Stadtverwaltung sicherstellen, dass keine weiteren Veranstaltungen bzw. Veranstaltungstage in das für die Jahre 2019-2023 geltende neue Platznutuzungskonzept einbezogen wurden. So konnte die Gefahr einer Übernutzung der Plätze abgewendet werden. Kritisch steht die Bürgergemeinschaft sog. Großevents gegenüber, die noch zusätzlich neben Karneval, CSD und Weihnachtsmärkten implementiet werden sollen. Dazu zählt auch die Umwandlung innerstädtischer Areale zu "Football-Villages" wie zur EM 2024 geplant. Die Belastungen durch public viewing, Begleitprogramme und Polizeieinsätze schwächt die Sozialstrukturen, fördert Wohnraumumnutzungen zugunsten airbnb und setzt de facto die Intentionen von Bebauungsplänen, Platznutzungskonzepten, Wohnraumschutzsatzungen und Landesimmissionsschutzgesetzen ausser Kraft. Insbesondere fehlt es diesen Veranstaltungen bis heute an Sensibilität bezüglich der gesetzten Klimaziele. Die bereits erfolgte Ausrufung des Klimanotstands in Köln muss sich u.E. auch mit der Frage von Reduzierungspotentialen im Eventbereich auseinandersetzen.